Heute komme ich zu meiner letzten Bergetappe: ich glaube, dass ich danach nicht mehr von 0 auf 1300MüM radeln werde. Das bedeutet eigentlich nur, dass es flacher wird und dass ich aus der Fjordenlandschaft herauskomme. Da der Rallarweg ein Schotterweg ist hatte ich mich entschlossen die 7 zu nehmen, da ich wusste, dass die alte Bergstraße als Fahradweg benutzt wird (also keine Tunnels)... Es gibt aber immer wieder kleine Überraschungen wie ein Steinsturz, die den Radweg sperren und den Radfahrer bezwingen auf die Hauptstraße zurück zu gehen. Also müsste ich etwa 3km Tunnel fahren und dies Berghoch. Das war nicht soooo net! Es gibt aber tolle Rastplätze mit Aussicht.
Touristen: 95% oder noch mehr der Touristen müssen mit dem Camper in den Norden rasen und dann wieder in den Süden zurück, weil sie nicht so viel Zeit haben. Wie man die Ferien auf der Art genießen kann, das weiß ich (noch) nicht: allerdings wurde ich heute quasi beschimpft weil ich nicht sagen konnte wo sich das 'Vøringsfossen' befindet. 1) ich hatte keine Ahnung was das war (außer Wasserfall von Vøring, denn 'fossen' bedeutet Wasserfall) und 2) wie schon gesagt, lasse ich mich gerne ab und zu überraschen (dazu brauche ich nicht zu wissen was ich sehen werde). Ich kann aber verstehen, wenn man über 5 oder 7'000km mit einem Camper Gefahren ist (sagen wir Mal 20L/100km und knapp 2€/Liter in Scandinavien), dass man wissen will, wo man einen Wasserfall sehen kann, der von 182m Höhe in die Tiefe plumpst:
Verkehr: ich habe nie so viel Verkehr gehabt wie heute. Aber das hat auch einen Vorteil: ich habe heute Radfahrer getroffen die in Richtung Oslo fahren. Zuerst traf ich auf eine Gruppe von drei deutschsprachigen Studenten (aus Deutschland und Österreich), die ein Semester in St. Petersburg studierten. Sie fahren von St Petersburg nach Oslo, wo sie mit dem Flugzeug Nach Hause fliegen, denn die Semesterferien sind auch schon bald zu Ende. Ihren Flug findet aber erst in 2 Wochen statt; sie werden also weiter Norwegen anschauen bevor sie in die Hauptstadt radeln.
Kurz nachdem ich sie verließ traf ich einen Belgier, der den schnellsten Weg nach Oslo nimmt, denn er will Samstag Abend das Stadtleben genießen. Mal sehen wie weit und ob wir zusammen radeln werden. Auf jeden Fall haben wir unser Abendessen geteilt (sehr viel Reis) und morgen gibt es Kokosporige.