samedi 9 juin 2012

9 Juni: Mānjala - Hieevalja (Triigi)

3366.4km von Berlin in 183h39.

Today is a rainy and cold windy day, so I have time to think about anything on my bike. A  few days ago I got an SMS from Sven saying: "Ride your bike like it were no tomorrow! And don't forget that bones heal, pain is temporary but glory is forever!" So today I took the time to think about why I am doing this trip across Europe. What is the flash I get to find the force and the willpower to enterprise a such tour... and it is not for honor. It has alway been a dream to take my bike and juste leave home... but it was just a dream...

Irgend wo steht: am Anfang war das Wort und das Wort war Licht (oder so was ähnliches). Bei mir wurde es zuerst dunkel, denn ich schloss die Augen. Nicht so lange, nur 3 oder 4 Sekunden. Es genügte aber für ein BOUM! Mit über 100km/h bin ich auf der Autobahn in die Wand gefahren. Es ist nicht kompliziert: einfach BOUM! Es war an einem 15 Mai, ich war 25. Warum ich heute noch lebe, dass weiß ich nicht. Warum ich heute noch fahrradfahren kann, das weiß ich noch weniger. Aber dieser Aufprall hat mich geweckt... und öffnete mir die Augen: denn langsam war ich eingeschlafen, so langsam, dass ich selbst es nicht bemerkt habe. Und es ist sehr schlecht langsam einzuschlafen, wenn man immer schneller fährt (ob im Leben oder auf der Autobahn). Ich bin also an einem 15 Mai wach geworden und jetzt öffne ich langsam die Augen... Ich bin also von 100 auf 0 innert einer Sekunde. Einfach stop. Bitte neu anfangen, noch nicht Game over, zweite Chance! Und ich habe mich entschlossen, mein Studium zu beenden, in den Zivildienst zu gehen und meine Pflicht für die Schweiz so schnell wie möglich zu absolvieren... Dies alles, um diese zweite Chance zu benützen: um einerseits Europa auf einer langsamen Art zu entdecken und anderseits mich selbst wieder zu finden!

Ja, auf europäischen Strassen habe ich viel mit dem Tod zu tun: überall in Deutschland und in Polen stehen kleine Denkmähler für Menschen, die auf der Strasse umgekommen sind (ob Baum, Verkehrsunfall, Gleis oder weiteres). Diese Menschen haben keine zweite Chance bekommen und ich glaube, dass ich auch für sie mit meinem Fahrrad fahre. Ich hoffe es mindestens, denn bei jedem Mahnmal werde ich ein bisschen geschützt: die Autofahrer gehen langsamer und fahren große Bogen um mich herum... Dafür möchte ich mich bei den Familien der Verunglückten bedanken und ihnen meine tiefste Sympathie mitteilen.

Ich schrieb, als ich in Lettland ankam, dass ich mich frei fühlte. Ich glaube und hoffe, dass diese Freiheit an diesem inneren Prozess eine große Rolle spielt. Denn diese Freiheit gibt mir ein neues und gutes Selbstvertrauen; ich sehe langsam wohin ich gehen will. Obwohl es noch eine grosse Wolke ist, ich kann sie jetzt sehen. Was mir auch eine grosse Freude macht, ist, dass ich die Kraft finde und das Selbstvertrauen habe, euch das alles mitzuteilen.

Well, the sun is coming back. Finally, it's nice to get some SMS or emails in days like today, because it helps to think about what I am, where I go and why I just do this.

Ich möchte noch ein Mal ganz herzlich Heidi, Olivier und Sébastien danken, denn sie sind spontan gekommen, um mir nach dem Unfall zu helfen und nach Hause zu bringen. Myriam natürlich auch, denn sie hat alles getan, um mir helfen den Schock zu überwinden.

Numa

Et pour conclure, une photo des Cliff de Panga (env. 22m) Untitled

2 commentaires:

  1. Diese Kommentaren gehören zu den interessantesten der Reise bisher. Jeder fragt sich solche Sachen (oder ich zumindest auch), darum ist es ermutigen zu sehen, dass andere sich auch mit der Frage beschäftigen. Merci pour le courage ! A+ J

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  2. Damit bin ich einverstanden. Sich mit der Frage zu beschäftigen braucht Zeit sogar. Und ich finde mutig, Zeit dafür zu nehmen.
    Myriam

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